Felix Magath als Retter von Hertha BSC – dieses Szenario haben die Fans in Berlin und ganz Deutschland noch vor dem geistigen Auge. In der vergangenen Bundesliga-Saison übernahm der heute 69 Jahre alte Fußballtrainer sechs Spieltage vor Saisonende den abstiegsbedrohten „Big City Club“ und führte ihn in der Relegation gegen den Hamburger SV zum Klassenerhalt.
Nun will der frühere Schalke-Trainer Magath Hertha BSC erneut helfen. Die Berliner, mit 14 Punkten in der Tabelle Vorletzter, haben sich am Samstagabend nach der 0:2-Derbypleite gegen Union Berlin von Sportchef Fredi Bobic getrennt. Also von dem Mann, der auch Trainer Sandro Schwarz zuletzt immer die Treue hielt. „Die Hertha muss jetzt zur Ruhe kommen“, sagte Magath am Sonntagmorgen in der Bild-TV-Sendung „Die Lage der Liga“, und: „Ich habe das Gefühl, dass sie das dadurch wollen, indem mal alte Herthaner zurückholt. Wenn eine Anfrage da ist, dann werde ich mich damit beschäftigen.“
Mit seiner Einschätzung, dass Hertha alte Fahrensmänner holen möchte, könnte Magath richtig liegen. Allerdings: Für die Bobic-Rolle als Sport-Geschäftsführer ist laut Bild und Sport 1 aber auch schon jemand auserkoren: Andreas Neuendorf, Spitzname Zecke. Der 47-Jährige spielte lange für Hertha, war auch schon Co-Trainer, ehe der damalige Chefcoach Pal Dardai im November 2021 entlassen wurde – von Bobic übrigens.
Aber möglich scheint ja auch, dass sich Hertha BSC den Abstiegskampf unter anderem gegen den FC Schalke 04, VfL Bochum und VfB Stuttgart mit einem anderen Trainer angehen will. Sandro Schwarz hatte sogar noch nach dem 0:2 gegen Union die Rückendeckung von Bobic. Magath: „Ich habe ja die letzte Saison fast immer ein Endspiel gehabt, eigentlich macht mir das ziemlich Spaß. Ich habe das nicht als Stress empfunden, sondern als Herausforderung. Ich muss mich erst mal damit beschäftigen, ich schiele ja immer mit einem Auge auf die Hertha. Und ich habe gesagt: Ich möchte weiterarbeiten. Aber konkret beschäftige ich mich damit, wenn eine Anfrage kommt.“